Die Italienische Invasion: Widerstand gegen die faschistische Macht durch Ras Tafari Makonnen

Die Geschichte Äthiopiens ist reich an Heldentaten und faszinierenden Figuren. Eines dieser strahlenden Beispiele ist Ras Tafari Makonnen, später bekannt als Kaiser Haile Selassie I., der während der italienischen Invasion von 1935-1936 unermüdlich für die Unabhängigkeit seines Landes kämpfte. Sein Name steht für Widerstand gegen faschistische Aggression und den Kampf um Selbstbestimmung eines Volkes.
Ras Tafari Makonnen wurde 1892 in Harar geboren und stieg schon früh in der politischen Hierarchie Äthiopiens auf. Als Regent von Äthiopien setzte er sich frühzeitig für Modernisierung ein, investierte in Bildung und Infrastruktur und strebte nach einem vereinten, starken Äthiopien. Seine Vision eines modernen und unabhängigen Staates stieß jedoch auf Widerstand: Benito Mussolinis faschistische Italien sah in Äthiopien eine Gelegenheit zur territorialen Expansion und zur Stärkung seiner Machtposition im Horn von Afrika.
Im Oktober 1935 begann die italienische Armee unter dem Kommando von General Pietro Badoglio ihren Vormarsch nach Äthiopien. Trotz des ungleichen Kräfteverhältnisses leistete der äthiopische Adel, angeführt von Ras Tafari Makonnen, erbitterten Widerstand. Die äthiopischen Truppen waren zwar mit traditioneller Waffentechnik ausgerüstet, kämpften aber mit unerbittlichem Mut und Einsatzbereitschaft gegen die technisch überlegenen italienischen Angreifer.
Der italienische Angriff auf Äthiopien war Teil einer aggressiven Kolonialpolitik, die Mussolini zur Sicherung der “neuen römischen Kolonien” verfolgte. Die Invasion stieß auf internationales Missfallen und wurde von der Liga der Nationen verurteilt. Dennoch verzichtete Italien nicht auf seine Expansionspläne. Nach mehreren Monaten heftiger Kämpfe und trotz des heldenhaften Widerstands fiel Addis Abeba, die Hauptstadt Äthiopiens, am 5. Mai 1936 in italienische Hände.
Ras Tafari Makonnen floh ins Exil, zunächst nach Frankreich, später nach England. Von dort aus setzte er sich unermüdlich für die internationale Unterstützung der äthiopischen Sache ein und appellierte an die Weltgemeinschaft, den italienischen Angriff zu verurteilen.
Die Zeit des Exils war für Ras Tafari Makonnen eine Zeit der Reflexion und des Rückzugs, aber auch der strategischen Planung. Er nutzte seine Zeit im Ausland, um die internationale Gemeinschaft von der Ungerechtigkeit des italienischen Angriffs zu überzeugen und Unterstützung für die äthiopische Sache zu gewinnen.
Seine Reden vor internationalen Gremien waren eindringlich und bewegend. Ras Tafari Makonnen schilderte die Gräueltaten der italienischen Besatzer, betonte die Souveränität Äthiopiens und forderte die Wiederherstellung der Unabhängigkeit seines Landes. Seine Bemühungen hatten Erfolg:
Viele Länder verurteilten den Angriff Italiens auf Äthiopien. Die internationale Unterstützung für die äthiopische Sache wuchs stetig. Ras Tafari Makonnen kehrte 1941, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Niederlage Mussolinis, nach Äthiopien zurück.
Er wurde als Kaiser Haile Selassie I. gekrönt und leitete die Rekonstruktion seines Landes ein. Die italienische Besatzung hatte tiefe Spuren hinterlassen: Die Infrastruktur war zerstört, die Wirtschaft lahmgelegt.
Kaiser Haile Selassie setzte sich nun mit aller Kraft für den Wiederaufbau des Landes ein. Er reformierte das politische System, förderte Bildung und wirtschaftliche Entwicklung und trug maßgeblich dazu bei, Äthiopien zu einem modernen Staat zu machen. Die Geschichte Ras Tafari Makonnens ist eine Geschichte von Mut, Entschlossenheit und Patriotismus.
Er lehrte die Welt den Wert der Selbstbestimmung, die Bedeutung des Widerstands gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Seine Geschichte inspiriert bis heute Menschen auf der ganzen Welt und erinnert uns daran, dass selbst in scheinbar aussichtslosen Situationen Hoffnung besteht.
Wichtige Daten zur Italienischen Invasion:
Ereignis | Datum |
---|---|
Beginn des italienischen Vormarsches | Oktober 1935 |
Fall von Addis Abeba | 5. Mai 1936 |
Ende der Besetzung | 1941 |
Ras Tafari Makonnen, später Kaiser Haile Selassie I., bleibt eine Ikone des afrikanischen Widerstands gegen Kolonialismus und Unterdrückung. Seine Geschichte ist ein Mahnmal für die Bedeutung von Selbstbestimmung, Gerechtigkeit und Frieden.